Nach fast sieben Jahren zurück aus Russland in der Schweiz: Am 22. Oktober 2004 hatte ich mich auf den Weg nach Russland gemacht, um als Korrespondent aus dem grössten Land der Welt zu berichten. Im Februar 2011 trat ich meine Heimreise an - mit einem grossen Umweg: Von Kaliningrad aus machte ich mich auf den Weg bis nach Kabul. Dabei durchquerte ich praktisch alle ehemaligen Sowjetrepubliken. Entstanden ist daraus ein Buch: "Das explosive Erbe der Sowjets. Von Kaliningrad nach Kabul. Eine politische Reportage". Erschienen ist es im Februar 2012 im Orell Füssli Verlag (siehe Cover unten).
Seit März 2012 arbeite ich jetzt für das Schweizer Radio DRS4 News. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Und trotzdem verfolge ich das Geschehen in Russland und den GUS-Ländern immer noch mit grossem Interesse, wenn auch aus grösserer Distanz.
Was nun aus meiner Webseite wird, ist noch unklar. Der Entscheid und seine Umsetzung wird aber sicher noch etwas Zeit brauchen. Bis dahin bleibt die Seite in dieser Form bestehen. So zu sagen als ein kleines Archiv meiner Korrespondenten-Tätigkeit in Russland.
Putin weint, die Menge schweigt
Kommt es zur Konfrontation? Die Opposition plant eine Menschenkette um den Kreml
In Moskau war alles für den grossen Sieg angerichtet, lange bevor die Stimmen gezählt waren: Den ganzen Tag über wurde gestern auf dem Manesche-Platz vor dem Kreml eine riesige Bühne gezimmert. Am Abend sollte hier Putins Triumph bei den Präsidentschaftswahlen gebührend gefeiert werden. Die Moderatoren und Musikanten taten alles, um die Menge aufzuheizen. „Rossija, Rossija“ - „Russland, Russland“ schrien sie ins Mikrophon, doch die Menschen zogen nicht wirklich mit. Einzig die eingefleischten Mitglieder der kremltreuen Jugendorganisation „Naschi“ brüllten in den ersten Reihen mit. Doch die Mehrheit der „Demonstranten“ blieb stumm. Eine stumme, dunkle Menge auf der breiten Twerskaja-Strasse. Das alles ist kein Wunder. Denn die meisten kamen nicht freiwillig und nicht ohne Gegenleistung. Sie wurden mit Bussen nach Moskau gefahren. Zur Demonstration kamen sie meist in Gruppen, die Mehrheit meist Männer, jeweils angeführt von einem Vorgesetzten. „Mein Chef hat uns einen arbeitsfreien Tag versprochen, wenn wir hierher kommen“, gestand ein „Demonstrant“. Auf seinem Schild stand „Putin, unser Präsident.“ Doch seine Gruppe verabschiedete sich vom Manesche-Platz, bereits bevor Putin seinen grossen Auftritt hatte. Russlands starker Mann zeigte sich sehr bewegt auf der grossen Bühne. Eine Träne kullerte über seine Wange. Doch seine Emotionen erreichten die Menge nicht. Wieder jubelten nur die ersten Reihen, dahinter machten sich viele bereits auf den Heimweg. Laut den offiziellen Wahlresultaten hat Putin mit über 63 Prozent der Stimmen gewonnen. Doch unabhängige Nachzählungen kommen zu anderen Resultaten. Die Webseite nabludatel.org schreibt Putin „nur“ 49,55 Prozent der Stimmen zu (http://nabludatel.org/statistic/web/viol.php). Dies würde ein zweiter Wahlgang bedeuten. Überraschend gut hat offensichtlich auch der „Oligarch“ Michail Prochorow abgeschnitten. Ganze 18,22 Prozent. Damit hat er praktisch gleich viele Stimmen wie der Kommunistenführer Gennadij Sjuganow erhalten. Obwohl auch er als Marionette des Kremls gilt, haben viele junge Menschen für ihn gestimmt. In Russland kursiert derzeit ein Witz: Wahlleiter Wladimir Tschurow erscheint bei Putin zum Raport. „Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht“, sagt Tschurow und meint dann zu Putin: „Zuerst die gute: Sie haben die Wahl gewonnen. Die schlechte Nachricht: Sie haben keine Stimme erhalten.“ Heute Montag wird die Opposition auf dem Puschkin-Platz demonstrieren. In der Innenstadt wimmelt es nur so von Polizisten und Soldaten. Der Aufmarsch ist beängstigend. Aber das geschieht in Russland mit Absicht: Die Menschen sollen eingeschüchter werden, damit sie nicht zur Demonstration gehen. Putin weigert sich weiterhin, die Protestbewegung ernst zu nehmen. Jetzt könnte es zu einer Konfrontation auf Moskaus Strassen kommen. Die Opposition will um zehn Uhr abends den Kreml mit einer Menschenkette umzingeln. Doch es ist fraglich, ob dies die Polizei zulassen wird!
20 Jahre ohne Sowjetunion
Weisflog erklärt die postsowjetische Welt in Luzern
Medwedew wählt die harte Linie
Demonstration gewaltsam aufgelöst - Menschenrechtsbeauftragte kehrt Präsident den Rücken
Oppositionsführer Boris Nemzow wird abgeführt. Unter Boris Jelzin war der liberale Politiker einst Vizepremierminister. Bild: cw
Repressionen statt Reformen: Der russische Präsident Dmitri Medwedew hält nicht, was er versprochen hat. Selbst gemässigte Kremlkritiker wenden sich nun von ihm ab. Artikel lesen.
Mit grotesken Methoden gegen die Opposition: Am Samstag versuchte der Kreml eine Demonstration seiner politischen Gegner zu verhindern, indem er am Ort der geplanten Kundgebung im Zentrum Moskaus ein Autorennen veranstalten liess. Dazu ein kleines Video auf youtube: Demonstranten fordern die Einhaltung von Verfassungsartikel 31 (Versammlungsfreiheit), während nebenan die Reifen quietschen. http://www.youtube.com/watch?v=aGFPZcXwfJw
Hoffen auf russische Truppen
In Kirgisien könnte sich Moskau als Ordnungsmacht profilieren und seinen Einfluss in Zentralasien wieder stärken. Doch Präsident Medwedew zögert. Artikel lesen.
Dumm, dümmer, Duma - eine Kolumne über Russlands gelenkte Demokratie
Präsidiales Njet zum «Maiskolben»
Medwedew will keinen Wolkenkratzer in St. Petersburg – zum Wohle des Weltkulturerbes
Gazproms Turmbau zu St. Petersburg hat einen prominenten Gegner erhalten: Präsident Medwedew forderte die Stadtverwaltung auf, sich an die Empfehlungen der Unesco zu halten. Artikel lesen.
«Für die Russen sind wir Wilde»
Moskau führt im Kaukasus einen Krieg, der immer neuen Terror produziert
Nicht die Religion allein, auch ein völlig korruptes Gewaltregime treibt junge Männer zum radikalen Kampf. Ein Besuch in den Bergen von Dagestan. Artikel lesen.
Warten auf Stalins Beerdigung
Die gemeinsame Trauer um Lech Kaczynski reicht für eine echte polnisch-russische Versöhnung nicht aus. Kommentar lesen.
Der Kampf um die "Schweiz Zentralasiens"
''Quo vadis Kirgistan?" Artikel lesen.
Putins Geheimdienst-Staat
Unter Wladimir Putin ist der Inlandgeheimdienst FSB an die Macht gekommen. Jetzt verhindert der russische Überwachungsstaat notwendige Lehren aus den Terroranschlägen. Artikel lesen.
Blutbad auf der «Roten Linie»
Bombenanschläge in der Moskauer U-Bahn reissen 38 Menschen in den Tod Artikel lesen.
Gegenwind für die Putin-Partei
Trotz Wahlfälschungen hat Einiges Russland bei den Regionalwahlen in vier von acht Regionen weniger als 50 Prozent der Stimmen erhalten. Artikel lesen.
Ernüchterung an der Pipeline-Front
Sinkende Preise und ein ungewisser Bedarf stellen die teuren Erdgasröhrenprojekte infrage
Die russisch-ukrainischen Gas-Kriege versetzten Europa in Panik, zwischen Brüssel und Moskau begann ein Pipeline-Wettlauf. Gesunkene Preise stellen die Grossprojekte heute jedoch infrage. Die Versorgungssicherheit lässt sich indessen auch mit einfacheren Mitteln garantieren. Artikel lesen.
Jukos-Imperium schlägt zurück
Manager der zerschlagenen russischen Erdölfirma wollen den Kreml zur Kasse bitten
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verhandelt über die Enteignung des russischen Erdölkonzerns Jukos. Es geht um die höchste Summe, über die Strassburg je entschieden hat. Artikel lesen.
Ein titanisches Werk
In Sotschi werden die Vorbereitungen auf die Winterspiele 2014 zum Kraftakt
Die nächsten Olympischen Winterspiele finden in Sotschi statt. Dafür verändert der Kreml den Ort am Schwarzen Meer mit viel Aufwand. Das hohe Tempo fordert jedoch seine Opfer. Artikel lesen.
Janukowitsch gelingt Revanche
Oppositionskandidat gewinnt ukrainische Präsidentschaftswahlen knapp
Victor Janukowitsch entscheidet die Stichwahl mit einem dünnen Vorsprung von zwei bis drei Prozent für sich. Internationale Beobachter anerkennen die Wahl. Die Gegenkandidatin Julia Timoschenko hat ihre Niederlage aber noch nicht eingestanden und schweigt vorerst. Artikel und Kommentar aus NLZ lesen.
„Wir stimmen für unseren Banditen“
Victor Janukowitschs Heimatstadt ist verarmt - die Menschen hoffen auf seinen Wahlsieg
Russende Schornsteine und schwarzer Schnee: Jenakijewo, der Heimatort des ukrainischen Präsidentschaftsfavoriten Victor Janukowitsch, ist eine ungesunde Mischung aus Sowjetunion und Manchester Kapitalismus. Reportage lesen.
Im Zweifel für Putin
Eine Stunde und vierzig Minuten: Nie zuvor hatte ein russischer Präsident eine längere Jahresbotschaft gehalten. Und nie zuvor hatte ein Staatschef der versammelten russischen Elite so deutlich die Leviten gelesen. Wie ernst aber meint es Dmitri Medwedew mit seiner Kritik? Analyse lesen.
"Das letzte Imperium musste verschwinden"
Vor 20 Jahren fiel die Berliner Mauer – Gorbatschows Berater Anatoli Tschernjajew hatte den Tag lange erwartet
Der Mauerfall und das Ende des Kalten Krieges wurden 1989 durch die Reformpolitik von Michail Gorbatschow ermöglicht. Anatoli Tschernjajew hatte den letzten sowjetischen Generalsekretär dabei aussenpolitisch beraten. Im Interview blickt er nochmals zurück und gibt dem russischen Präsidenten Tipps auf den Weg. (erschienen im Tagesspiegel und in der Aargauer Zeitung) Interview AZ. vollständiges Interview.
Sklave des Vaterlands
Sein Wehrdienst sollte zwei Jahre dauern. Eigentlich.Doch dann wurde Anton Kusnezow als Arbeitskraft an eine Ziegelfabrik verkauft. Lohn gab es nicht, dafür Schläge. Als er nach fünf Jahren endlich fliehen konnte, warf Russlands Armee ihm Fahnenflucht vor. Artikel lesen.
"Sie haben uns erniedrigt"
Ein Jahr nach dem Krieg sind die Südosseten froh, ohne die Georgier zu leben – von der eigenen Regierung halten sie dennoch wenig. Artikel lesen.
Gipfel der grossen Distanzen
Die EU und Russland suchen in Asien nach Wegen aus der Krise
Der EU-Russland-Gipfel findet dieses Jahr in Chabarowsk an der Grenze zu China statt. Ein informales Nachtessen und eine Flussfahrt sollten gestern zu Beginn für gute Stimmung sorgen. Bei den derzeitigen Differenzen wird dies aber kaum weiter helfen. Artikel lesen.
Kein Pardon für Schwulen-Parade
Russlands Homosexuelle wollten das Rampenlicht des Eurovision Song Contest nutzen, dessen Finale heute in Moskau stattfindet, um für ihre Rechte zu kämpfen. Doch die verbotene Kundgebung auf den Sperlingsbergen wurde von der Polizei mit aller Härte unterdrückt. Rund 40 Personen wurden verhaftet. Anbei ein kurzes Video dazu. http://www.youtube.com/watch?v=e-wSUzcOSj0
Russland berauscht sich am Sieg - selbst 64 Jahre danach
Russland feiert den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg jedes Jahr pompöser. Auch an diesem 9. Mai rollten Panzer über den Roten Platz und Langstreckenbomber flogen im Tiefflug über den Kreml. Am Nachmittag wurde es friedlicher und die Einwohner der Hauptstadt konnten über die breiten Strassen des abgesperrten Zentrums flanieren. Die Veteranen führten ihre Orden mit breiter Brust spazieren und erhielten von Jugendlichen Blumen geschenkt. Doch auch diese entspannte Stimmung und der sonnige Tag konnten nicht über die schleichende Militarisierung in Russland hinwegtäuschen. Da und dort waren Kinder zu sehen, die von ihren Eltern in Uniform gesteckt wurden - siehe Foto oben. Junge Burschen und Mädchen zogen uniformiert durch die Strassen und riefen immer wieder laut "Tag des Sieges" - "Tag des Sieges". Dabei ist das nun doch bereits 64 Jahre her. Der Triumph und allgemein das Thema Zweiter Weltkrieg wird von der russischen Regierung künstlich hochstilisiert, während das zweite Jahrhunderteireignis - der Fall des Eisernen Vorhangs vor 20 Jahren - bislang von offizieller Seite konsequent ignoriert wird.
Anbei ein ausführlicher Artikel zum Thema:
Für die Veteranen "ein Tag mit Tränen"
Der Kreml lässt den Sieg im Zweiten Weltkrieg jedes Jahr pompöser feiern. Dabei geht vergessen, dass der Einzug in Berlin vor allem ein Triumph des opferbereiten russischen Volkes und nicht des sowjetischen Regimes war. Veteranen wissen dies noch, ihre Enkel kaum mehr. Artikel lesen.
Die Russen sterben langsam aus
Bis 2050 schrumpft die Bevölkerung voraussichtlich um bis zu 26 Millionen Menschen
Ein ungesunder Lebenswandel und die tiefen Geburtenraten der schwierigen 90er Jahre lassen Russlands Bevölkerung in horrendem Tempo schrumpfen. Dies zeigt eine neue Uno-Studie. Artikel lesen.
Russland droht mit Energiekatastrophe
Moskau fürchtet um seine Monopole und kündigt neuen Gaskrieg an
Zwischen der Ukraine und Russland bahnt sich der nächste Energiekrieg an. Im Visier hat der Kreml aber auch Europa: Der russische Vizepremier Igor Setschin drohte am vergangenen Wochenende dem EU-Kommissar Andris Piebalgs für den kommenden Winter mit „einer katastrophalen Entwicklung“. Artikel lesen.
Zwei Erzfeinde nähern sich an
Schweizer Vermittlungserfolg zwischen Türkei und Armenien ist mit Vorsicht zu geniessen
Kurz vor dem armenischen Genozid-Gedenktag meldet die Schweiz einen diplomatischen Erfolg: Unter ihrer Vermittlung sollen sich die Türkei und Armenien auf eine "Roadmap" geeinigt haben. Artikel lesen.
Freie Hand für Kadyrow
Moskau beendet Antiterror-Operationen und zieht Truppen aus Tschetschenien ab
Nach genau zehn Jahren hob Russland heute das Regime für antiterroristische Operationen in Tschetschenien auf. Ein Sieg für Moskau ist dies aber nicht: Präsident Ramsan Kadyrow, der die Kaukasusrepublik mit despotischen Methoden regiert, hat sich durchgesetzt. Seine Macht ist nun fast absolut. Artikel lesen.
Saakaschwili will nicht gehen
Georgische Opposition ist nur zu Gespräch über den Rücktritt des Präsidenten bereit
Das Kräftemessen zwischen der Opposition und dem Präsidenten in Georgien ging gestern in die zweite Runde: Nachdem Micheil Saakaschwili einen Rücktritt ausgeschlossen hat, wollen seine Gegner die Demonstrationen auf die ganze Hauptstadt ausdehnen und wichtige Strassen blockieren. Artikel lesen.
Die Atombombe als Sicherheitsgarantie
Nuklearwaffen kompensieren Russlands konventionelle Schwäche
„Ich bekunde heute Amerikas Verpflichtung, nach Frieden und Sicherheit in einer Welt ohne Atomwaffen zu streben“, sagte der neue US-Präsident Barack Obama am vergangenen Sonntag in Prag. Aber wird eine Welt ohne Atombomben wirklich friedlicher und sicherer sein? Aus russischer Sicht nicht. Artikel lesen.
Prozess gegen provokative Kunst
Zwei Kuratoren drohen in Russland bis zu fünf Jahren Gefängnis
Die Kuratoren Jurij Samodurow und Andrej Jerofejew hatten in Moskau „verbotene Kunst“ ausgestellt. Nun stehen sie dafür seit gestern vor Gericht. Wegen der „Schürung von religiösem Hass“ drohen ihnen bis zu fünf Jahren Gefängnis.Artikel lesen.
Medwedews zweite Chance
Die Wirtschaftskrise und Obama könnten Russland den Weg nach Westen ebnen
Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall hat Moskau seinen Platz in der neuen Weltordnung noch nicht gefunden. Das erste Treffen zwischen Barack Obama und Dmitrij Medwedew am 1. April in London könnte zum außenpolitischen Wendepunkt werden, sofern der Kreml auch den Mut zu inneren Reformen aufbringt. Eine Analyse.
Der Kreml fällt das endgültige Urteil
Michail Chodorkowski hofft weiterhin auf Gerechtigkeit
Im zweiten Verfahren drohen dem ehemaligen Erdölmagnaten Michail Chodorkowski bis zu 22 weitere Jahre Gefängnis. Doch der 46-Jährige gibt die Hoffnung nicht auf, wie er in einem Interview sagt. Artikel lesen.
Täter weiterhin gesucht
''Geschworene sprechen Angeklagte im Mordfall Politkowskaja frei
Alle vier Angeklagten im Prozess um den Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja wurden gestern von den Geschworenen einstimmig freigesprochen. Menschenrechtler beklagen eine schlampige Ermittlung. Artikel lesen.
Aus dem Krieg kehrt niemand zurück
Vor 20 Jahren verließen die Sowjet-Soldaten Afghanistan, in ihren Köpfen sind sie immer noch dort
In den Gedanken der sowjetischen Afghanistan-Veteranen ging der Krieg nie zu Ende. Viele nahmen sich das Leben, andere teilen ihren Schmerz in Internet-Foren und einige kehren gar nach Kabul zurück. Eine Reportage.
Kampf mit verbundenen Augen
Die Nato habe in Afghanistan viele Fehler der Sowjet-Armee wiederholt, sagt Viktor Korgun, Leiter der Afghanistan-Abteilung am Institut für Orientalistik der Russischen Akademie der Wissenschaften. Nur grosse internationale Anstrengung könne einen Frieden bringen. Interview lesen.
v.l.n.r.: Sowjetischer Panzersoldat mit afghanischem Kind, Minenopfer, ein russischer mit zwei afghanischen Sappeuren (Fotos: Viktor Rudenko)
Kuhhandel um US-Militärbasis
Die kirgisische Regierung braucht Geld, die russische will es liefern. Allerdings fordert Moskau dafür die Auflösung der dortigen US-Luftwaffenbasis.Artikel lesen.
Zwei Staaten – ein Bruderzwist
Geld, Geopolitik und eine schwierige Geschichte lassen sich im Gasstreit kaum trennen
Beim russisch-ukrainischen Gasstreit handelt es sich um einen Handelskonflikt, der allerdings direkt von Staatsführern ausgetragen wird. Längst ist die Auseinandersetzung zu einer Machtprobe geworden, bei der keines der slawischen Brudervölker das Gesicht verlieren möchte. Eine Analyse.
Die Armee muss umdenken
Der Abschied vom Massenheer fällt den russichen Generälen schwer
Rhetorisch spielt der Kreml immer noch auf der Klaviatur des Kalten Krieges. Faktisch aber will er seine Armee für die Konflikte der Zukunft umrüsten: nach US-Vorbild - kompakt und mobil. Die radikale Reform könnte jedoch am Widerstand der alten Kader scheitern. Artikel lesen.
„Wir leben wie die Kakerlaken“
Die weltweite Finanzkrise liess in Russland die boomende Bauindustrie kollabieren. Am härtesten trifft es die vielen Millionen Gastarbeiter und ihre Familien zu Hause. Die Zahl der hungrigen Tagelöhner an Moskaus Ausfallstrassen steigt und mit ihr die Sorge um den sozialen Frieden. Eine Reportage.
„Das alte Europa muss aktiver werden“
Werden keine Lehren aus dem Krieg in Georgien gezogen, könnte es bald wieder zu Gewalt kommen. Der russische Kaukasusexperte Alexej Malaschenko fordert eine aktivere Rolle für das alte Europa, Anerkennung für Abchasien und Samthandschuhe für Russlands Diplomaten. AZ-Korrespondent Christian Weisflog hat ihn auf seiner Datscha bei Moskau zum Interview getroffen. Artikel lesen
Kaukasus: Zeit für ein Umdenken
Es waren deutliche Worte, die Angela Merkel nach ihrem Treffen mit dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedew in Sotschi sprach. Während 15 Jahren habe man für die Territorialkonflikte in Georgien keine stabile Lösung finden können, konstatierte sie und fügte hinzu: „Wir können nicht nochmals 15 Jahre warten.”
Doch so deutlich die Worte der Kanzlerin waren, so enttäuschend fiel ihr Fazit aus: Bei der Lösung der Konflikte sei von der „territorialen Einheit Georgiens” auszugehen, betonte die Kanzlerin. Das ist die alte Leier. Seit 15 Jahren betet der Westen das Mantra der „territorialen Einheit” und das Resultat ist immer dasselbe: eine gewaltsame Eskalation.
Warum versteht die Kanzlerin - selbst nach diesem Krieg - nicht, dass ein Zusammenleben der Südosseten und der Georgier ebenso unmöglich geworden ist wie jenes der Serben und der Kosovaren? Wieso will der Westen nicht begreifen, dass die Abchasen und Südosseten umso stärker in die russische Umklammerung getrieben werden, je länger ihre Unabhängigkeit nicht anerkannt wird? Wieso verlangt Europa von Georgien nicht endlich eine Entschuldigung für das Unrecht, das sie den Abchasen und Südosseten in ihrer langen Geschichte angetan haben? Nur das könnte noch eine letzte Chance für eine Aussöhnung sein.
Mögliche Gründe für die Blindheit gibt es viele: Solidarität mit den USA, Angst vor einem erstarkten Russland, Sorge um den Gas- und Öltransit durch Georgien, Schuldgefühle wegen Berlins „Njet” zum georgischen Nato-Beitritt. Doch was auch immer die Motive sein mögen: Es ist für alle Beteiligten höchste Zeit, über den eigenen Schatten zu springen. Sonst wird sich auch in 15 Jahren nichts ändern. Christian Weisflog
Der Staat, den niemand will
Vor 14 Jahren hat sich Abchasien die faktische Unabhängigkeit von Georgien erkämpft. Der Westen aber will die kleine Schwarzmeerrepublik nicht anerkennen und treibt sie damit in die Hände Russlands. Doch auch Moskau will keinen neuen Staat im Kaukasus. Artikel lesen
Zu Besuch bei Putins Jüngern
Steigen Sie ein, ich nehme Sie mit auf eine Reise. Eine Reise ins Sommerlager der kremltreuen Jugendorganisation Naschi (die Unsrigen). Wegen ihrer inszenierten Massenauftritte und ihrer Treue zu Wladimir Putin werden sie in Anlehnung an Hitlers Drittes Reich gerne als Putin-Jugend bezeichnet. Mit Faschismus hat das Ganze jedoch wenig zu tun. Es ist vielmehr eine zerbrechliche Mischung aus Sowjetnostalgie, russisch-orthodoxer Moral und Putin-Glamour. Kolumne lesen
... und hier:der Artikel zur Kolumne
Josef Stalin, Superstar?
Kaum ist die Personalrochade im Kreml vollzogen, gibt es im demokratiefeindlichen Russland bereits wieder Wahlen. Die Bürger sollen in einem TV-Casting bis Ende Jahr den ultimativen Helden der russischen Geschichte erküren. Doch bei aller Liebe zur Demokratie, den Demokraten muss es bereits grauen. Momentaner Spitzenreiter ist mit rund 200 000 Stimmen einer der grausamsten Diktatoren der Weltgeschichte: Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili – besser bekannt unter seinem «Künstlernamen» Stalin.Kolumne lesen
...und hier:der Artikel zur Kolumne
Gott von Tschukotka tritt ab
Der russische Multimilliardär Roman Abramowitsch trat gestern auf eigenen Wunsch als Gouverneur von Tschukotka zurück. Nach seinem Amtsantritt vor acht Jahren erlebte die gottverlassene Polarregion an der Beringstrasse ein kleines Wirtschaftswunder.Kolumne lesen
Medwedew trotzt dem Charme
Am gestrigen EU-Russland-Gipfel im sibirischen Chanty-Mansijsk sprachen alle von einem Neubeginn, so richtig spürbar war der jedoch nicht. Die Verhandlungen zu einem neuen Partnerschaftsabkommen beginnen nun zwar, sie dürften aber lang und steinig werden. Artikel lesen
Fata Morgana in der Sumpfwüste
In Chanty-Mansijsk dreht sich nicht nur am heutigen EU-Russland-Gipfel fast alles um Energie. Die Region fördert zwei Drittel des russischen Erdöls und investiert den Erlös in teure Architektur und extravagante Kindergärten. Artikel lesen
Eine Parade für die russische Seele
Russland feierte gestern den Sieg über Hitler-Deutschland fast wie im Kalten Krieg – mit Panzern und Raketen. Die Machtdemonstration soll innenpolitisch Identität stiften und aussenpolitisch für Respekt sorgen. Für eine umfangreiche Aufrüstung im alten Stil fehlt dem Staat jedoch schlicht das Geld. Artikel lesen
Alles nach Putins Plan
Der fliegende Machtwechsel ist vollzogen: Einen Tag nach Dmitrij Medwedews Inauguration im Kreml bestätigte die Duma gestern nach kurzer Debatte Wladimir Putin als neuen Premierminister. Dieser verspricht dem Land eine lichte Zukunft – ganz nach Plan. Artikel lesen
Medwedew bleibt sich treu
Dmitrij Medwedew betonte bei seiner Inaugurationsrede erneut die Wichtigkeit freiheitlicher Werte. Seine Handlungsfreiheit als neuer Präsident dürfte aber vorerst eingeschränkt sein. Die reale Macht liegt noch bei Wladimir Putin, der morgen von der Duma als Premierminister bestätigt wird.
„Wahlen auf ein Tor“
Putin und Medwedew brauchen bei den russischen Präsidentschaftswahlen keine Konkurrenz zu fürchten.Während der Kremlkandidat Dmitri Medwedew gestern bei seiner ersten Wahlkampfrede die Demokratie und einen offenen Dialog predigte, leitete die Staatsanwaltschaft gegen den Oppositionsführer Michail Kasjanow ein Strafverfahren ein.Artikel lesen
Kreml-Kritiker kämpft um Kandidatur
Der russische Ex-Premier Michael Kasjanow ist der letzte verbliebene Oppositionskandidat im bürokratischen Hürdenlauf um eine Präsidentschaftskandidatur. Gestern reichte er wie gefordert zwei Millionen Unterschriften ein. Die Wahlkommission wird sie nun sehr genau unter die Lupe nehmen. Artikel lesen
Ein Revolutionär im Sinkflug
Micheil Saakaschwili wird die Präsidentschaftswahlen am 5. Januar voraussichtlich gewinnen. Durch die gewaltsame Niederschlagung der Proteste im November hat er seinen wichtigsten Trumpf - den Ruf eines mustergültigen Demokratielehrlings – jedoch vermutlich für immer verloren. Dafür muss er nun bezahlen. Artikel lesen
Kommentar
Putin wurde zu Recht Mann des Jahres
Christian Weisflog
Die Nachricht: «Ein Zar ist geboren», titelte das US-Magazin Time vergangene Woche und kürte den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Mann des Jahres. Er habe eine ausserordentliche Führungsleistung vollbracht, indem er ein Land im Chaos übernommen und ihm Stabilität gebracht habe, heisst es in der Begründung.
Der Kommentar: «Eine kleine KGB-Maus», nannte der Sowjet-Dissident Wladimir Bukowski den russischen Präsidenten in Anspielung auf dessen Geheimdienst-Vergangenheit kürzlich bei einem Besuch in Moskau. Jetzt ist die «kleine Maus» der «Mann des Jahres». Hat Putin diese Auszeichnung verdient? Er, der im Iran Atomreaktoren bauen lässt und im eigenen Land das freie Wort mit Füssen tritt. Die Frage drängt sich auf, doch sie ist falsch. Die Auszeichnung des Time-Magazine haben vor Putin bereits nicht weniger strittige Staatsmänner wie etwa die Sowjetführer Josef Stalin oder Nikita Chruschtschow erhalten. Und mag der Kreml die Wahl Putins auch zu Propagandazwecken missbrauchen - Putins Portrait auf der Time-Titelseite spricht nicht für ihn. Es zeigt einen unterkühlten Machtmenschen mit gefühlslosem Blick. Das Bild signalisiert deutlich: Hier geht es nicht um eine Ordensverleihung, sondern eben - ob Freund oder Feind - um den Mann des Jahres.
Und der ist Wladimir Putin zu Recht. Er hielt die Welt 2007 wie kein anderer in Atem: Den Ton gab der Kremlherr bereits mit seiner Rede auf der Sicherheitskonferenz in München vom 12. Februar vor, als er den globalen Führungsanspruch der USA in Frage stellte, ihre bewaffneten Alleingänge in der internationalen Politik offen kritisierte und als Reaktion darauf vor einem neuen Wettrüsten warnte. Damit sprach er nicht nur seinen russischen Bürgern, sondern auch vielen Europäern aus dem Herzen. Putins ganz persönlicher Triumph war schliesslich die Olympia-Vergabe 2014 an Sotschi, für die er sich mit einer leidenschaftlichen Rede einsetzte und dabei für seine auswendig gelernten englischen und französischen Sätze viel Sympathie erntete.
Putin hat den Westen 2007 einer Schocktherapie unterzogen und klar gemacht: Der Zusammenbruch der Sowjetunion bedeutet nicht den Endsieg der liberalen Demokratie, in deren Namen sich jede äussere Intervention rechtfertigen liesse. Es gibt in Putins Augen andere Entwicklungspfade wie etwa den chinesischen. Und sein Russland will sich die Entscheidung selbst vorbehalten, welchen Weg es gehen möchte. Welchen, das steht jedoch noch offen: Immerhin will Putin sich an die Amtszeitbegrenzung in der Verfassung halten und den Kreml im nächsten Frühjahr verlassen. Eine kleine KGB-Maus, das hat er bewiesen, ist der 55-Jährige längst nicht mehr. Ein Zar aber auch (noch) nicht. (erschienen im Sonntag) Druckformat
Für einmal ein Interview mit mir - zum Thema: Medienfreiheit in Russland. Geführt wurde es von Wasmitmedien.de - ein Medien-Webportal von welt.de. Hier der Link dazu, das Interview ist der zweite Beitrag im Podcast Nummer 121: http://www.welt.de/podcasts/
Carmen und ich haben auf den 1. September eine neue Wohnung mitten in Moskau bezogen. Wie es uns auf der Suche so ergangen ist, habe ich in meiner regelmässigen Kolumne in der Zürcher Landzeitung festgehalten. Nun ist der Text auch online:
Moskau macht arm
Ich wusste, ich kann sie mir nicht leisten, aber ich musste sie haben: diese Dreissig-Quadratmeter-Wohnung im Herzen Moskaus. Ein Zimmer, eine Küche, ein Bad für 750 Dollar. Geld das ich nicht besass, aber es war Liebe auf den ersten Blick – damals vor zwei Jahren. Ich hatte die Nase gestrichen voll vom Mief der alten Sowjetwohnungen - genug von staubigen Wandteppichen, verblassten Blumentapeten und durch unregulierbare Radiatoren überheizte Zimmer mit undichten Fenstern. Selbst ihr maroder Charme konnte mir nun gestohlen bleiben. Als ich die 750-Dollar-Bleibe sah, wurde mir klar, ich brauchte ein Stück Heimat in der Fremde und hier hatte ich es gefunden: Eine Duschbrause, die ihren Namen verdiente, eine glänzend weisse Tapete und vor allem eine ebenso strahlend weisse Gustavsberg-Kloschüssel. Dreissig Quadratmeter westeuropäische Normalität.
Doch auf eine Liebe folgte noch eine grössere und für mich und meine Freundin ist die Wohnung nun zu klein. So hat mich die rasende Moskauer Realität wieder – unmittelbar und hautnah wie man sie wohl nur bei der Suche nach vier Wänden erlebt. Mit den steigenden Ölpreisen entwickelte sich die boomende Metropole in wenigen Jahren zur teuersten Stadt der Welt. Selbst zwei kleine Zimmer im spartanischen Sowjetstil sind in Zentrumsnähe heute nicht unter 1200 Dollar zu haben. Ein Stück Heimat gibt es ab 2000 Dollar.
„Man weiss nie, was einen erwartet“, sagt unser Makler Alexej. Von aussen sehen die Wohnblocks immer alle gleich schäbig aus. Doch auch wenn das Moos zwischen den Fugen hervor wächst, die Balkonplatten sich nach unten neigen und übler Uringeruch das Treppenhaus erfüllt, kann der Besucher im Inneren tadellos renovierte Gemächer auffinden. Da die Russen nach der Wende ihre staatlichen Wohnungen für wenig Geld privatisieren konnten, ist jedes Heim ein Unikat, genau wie ihre Vermieter. Diese überlassen einem meist auch noch ihre alte Einrichtung inklusive Kochtöpfen oder Bücherregalen mit gesammeltem Lesestoff. Man fühlt sich wie im Brocki, aber nicht zu Hause.
Eine nette Landlady ist in Russland die halbe Miete, aber selten zu finden: Einer Kollegin wurde die monatliche Rate kürzlich um 30 Prozent erhöht. Und trotz wachsender Löhne stellt sich das Wohnungsproblem auch für Einheimische, die jedoch auf ihre Weise damit umgehen. Meine Bekannte Julia hat zwei Jobs und teilt sich eine Einzimmerwohnung in einem Moskauer Vorort. Sie zuckt mit den Schultern und meint: „Wir Russen sind Asketen.“
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Mein Tagebuch: EU-Russland-Gipfel in Samara. Nach langer Zeit wieder einmal ein Eintrag in meinem "Tagebuch". Viel Vergnügen beim Lesen.
Parlamentswahlen in Armenien: Tiefer Graben zwischen Staat und Gesellschaft
Boris Jelzin gestorben: Einmal Demokratie und zurück
Polizei knüppelt die Opposition: Marsch der Nichteinverstandenen
Wie versprochen, das Interview mit Garri Kasparow wie es in der Zürcher Landzeitung erschienen ist: Kämpfer für ein anderes Russland - Interview mit Garri Kasparow
Anfang März, nur noch ein Jahr bis zu den russischen Präsidentschaftswahlen 2008. Was folgt nach Putin? So langsam steigt die Spannung: Aller Voraussicht nach werden die russischen Bürger kein Risiko eingehen wollen und ihre Stimme deshalb dem von Putin gewünschten Nachfolger geben. Willkommen in der russischen Erbmonarchie: Artikel lesen. Dem entsprechend sind auch die Parlamentswahlen von oben gelenkt: Artikel lesen Die Kreml-Opposition setzte mit einer Demonstration Anfang März in Petersburg jedoch ein deutliches Lebenszeichen. Ich war dabei: Artikel lesen. Ein Interview mit Garri Kasparow folgt demnächst auf dieser Seite. Inzwischen ist auch in Russland der Frühling zu spüren - 0 bis 4 Grad sind im Moment angesagt. Gestern, am Internationalen Frauentag - sogar mit blauem Himmel und Sonnenschein. Dar Frauentag ist in Russland ein nationaler Feiertag. Deshalb hatte ich Zeit, um mit meiner Freundin Carmen die Moskauer Kunst-Biennale zu besuchen. Sie hat die russische Hauptstadt momentan voll im Griff. Ausstellungen gibt es in der ganzen Stadt, aber wir haben uns für die Installations-Kunst im 19. bis 21. Stockwerk des Federation-Towers entschieden. Das Gebäude, das einst das höchste Europas werden soll, befindet sich zwar noch im Bau, die Kunst ist trotzdem bereits eingezogen. Ein spezielles Erlebnis: In Begleitung der Bauarbeiter geht es im provisorischen Aussenlift bis in den 18. Stock. Die Aussicht ist fantastisch. Ob man auch bei uns im Westen die Bewilligung für eine Kunstausstellung auf der Grossbaustelle erhalten hätte, ist wohl mehr als fraglich. Wer mehr von der Biennale in Moskau wissen will, sollte demnächst auf der Webseite der MDZ vorbei schauen (www.mdz-moskau.eu) und den Artikel dazu von Carmen Eller lesen.
Endlich ist der Winter auch in Moskau eingekehrt. Satte minus 17 Grad zeigte das Thermometer heute an, dafür ist das Wetter sonnig und der Himmel wolkenlos. Wie man sich russisches Winterwetter eben vorstellt. Ansonsten ist auch im neuen Jahr bei mir bisher alles beim alten geblieben: Die nächste Ausgabe der Moskauer Deutschen Zeitung steht an und die Arbeit geht bis spät in die Nacht. Für die Zürcher Landzeitung berichtete ich gestern über die Marathon-Pressekonferenz von Wladimir-Putin: Putins "Kandidat" noch unbekannt
Bevor das alte Jahr zu Ende geht, habe ich nochmals viele Artikel, die ich in diesem Jahr geschrieben habe auf die Homepage gestellt. Auch die Fotoreportage zum Baikal (Den Baikal zu Füssen - Mit dem Katamaran auf dem heiligen Meer) und die Reise mit der Baikal-Amur-Bahn ("Zu Fuss" durch die Taiga - unterwegs mit der Baikal-Amur-Bahn). Sämtliche Text sind unter der Rubrik "Artikel" zu finden.
In der Fotogallerie gibt es neue Bilder von mir und Carmen Eller. Zu zweit bereisten wir in diesem Sommer die Baikal-Amur-Magistrale und überquerten den "Vater aller Seen" (Baikal-Sommer2006) mit einem kleinen Katamaran. Die passende Reportage zu den Bildern folgt am nächsten Mittwoch.
Mein Tagebuch: EU-Russland-Gipfel in Sotschi
Mein Tagebuch: Tag(i)-Traum geht zu Ende, das Leben geht weiter.
Neue und bisher nicht aufgeschaltete Artikel: Endlich habe ich es geschafft, neues Material auf meine Webseite zu stellen. Darunter befinden sich auch Artikel aus dem letzten Frühling zur Tulpenrevolution in Kirgisien und den Unruhen in Usbekistan. Ich habe sie der Vollständigkeit halber nun noch aufgeschaltet. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen und allen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.
Neues:
Altes:
Neue Artikel:
Mein Tagebuch: Auf Reisen
Mein Tagebuch: Update und St.Petersburg.
Mein Tagebuch: Drei Schweizer Bauern in Kaluga.
Artikel zur aktuellen Situation in Usbekistan (erscheint in Publik-Forum): Artikel lesen ...
Erste Bilder von meiner Reise von Bischkek nach Narin und zurück: Kirgisien_Narin Es werden noch viele mehr folgen...
Mein Tagebuch: Reportage zu Usbekistan. Der Zufall wollte es, dass ich genau dann von der kirgisischen Grenzstadt Osch aus nach Usbekistan reisen wollte, als die Unruhen in der nur 60 Kilometer entfernten Stadt Andischan ausbrachten. Ich entschloss mich am letzten Sonntag in Kara-Su, einer weiteren Grenzstadt umzusehen, in der laut Berichten zu Folge die Einwohner eine Bruecke ueber den Grenzfluss errichtetem, die vor drei Jahren auf Geheiss von Karimow zerstoert wurde. Daraus und mit Mithilfe von Jens Muehling(Redaktor bei der MDZ) ist eine Reportage zu Usbekistan entstanden, die heute in der deutschen Zeitung "Der Tagesspiegel" erscheinen sollte. Ich habe mich entschlossen, den Text hier in mein Tagebuch zu stellen.
Mein Tagebuch: Reise nach Bischkek
Aufbegehren einer Russischen Region: Artikel im ZOL
MeinTagebuch: Eine andere Welt
MeinTagebuch: Heimkehr
Orangenrevolution in Russland?: mein Artikel dazu
Fotoreportage im Zьrcher Oberlдnder: Irkutsk
Wer ist in Kirgisien der starke Mann?: mein Artikel dazu
Fotoreportage in der MDZ: Irkutsk
Winter in Moskau: FotoGallerie
Neu: Bilder fьr meinen FreundesKreis. Der Zugang ist durch ein Passwort geschьtzt. Schreibt mir eine E-Mail und ich verrate Euch den Zugang - sofern ihr zum FreundesKreis gehцrt.
Reise nach Sergijew Possad: FotoGallerie
MeinTagebuch: Ariuschenka und Luki zu Besuch in Russland
Scheitert die Reform des russischen Energiesektors?: mein Artikel dazu
Ausverkauf in Russlands Wдldern: mein Artikel dazu
MeinTagebuch: Von Ulan-Ude bis Moskau
Reise nach Ulan-Ude: FotoGallerie
Ьberarbeitete FotoGallerie
MeinTagebuch: Das Leben in Sibirien
Eindrьcke aus Irkutsk bei minus 25: FotoGallerie
Chemiewaffenabrьstung: Themenseite Zьrcher Oberlдnder
'''Verschiedene, in der Moskauer Deutschen Zeitung erschienene Artikel: lesen...
Eindrьcke vom Baikalsee: FotoGallerie Ich war gestern Samstag am Baikalsee. Leider war die Sicht sehr schlecht. Im Moment kьhlt sich der See noch ab, sodass sich sehr viel Nebel bildet. Im Baikalmuseum habe ich dann doch noch ein paar Fische gesehen. Erst Anfang bis Mitte Januar wird sich eine Eisschicht auf dem See bilden.
MeinTagebuch: Reise nach Irkutsk - ein langer Eintrag
Chemiewaffenabrьstung in Russland - Kritik an Schweizer Hilfe: Artikel NZZ
Bild des Tages: Weihnachten in Moskau
MeinTagebuch: Tauwetter in Moskau und Kaukasische Trinksprьche
MeinTagebuch: Alexander Newski - zweite Ausgabe
Es geht erst, wenn nichts mehr geht: Kolumne Limmattaler Tagblatt
Chemiewaffenabrьstung in Russland - Kritik an Schweizer Hilfe: Artikel in der Bernerzeitung
MeinTagebuch: Da bin ich wieder
Schweiz engagiert sich in Chemiewaffenabruestung: siehe meinen Artikel auf www.bernerzeitung.ch im Inland.
MeinTagebuch: Erste Ausgabe - der erste Schnee
MeinTagebuch: Ups and Downs
MeinTagebuch: Out of Moscow
MeinTagebuch: Vollgas
MeinTagebuch: Ost oder West?
MeinTagebuch: Es geht doch!
MeinTagebuch: In den Faengen der Buerokratie
MeinTagebuch: Moskauer Deutsche Zeitung - 1. Tag
MeinTagebuch: Erste Eindruecke
MeinTagebuch: Reise nach Moskau
Reformiert Putin die Exekutive?: Gemдss russischer Verfassung darf Vladimir Putin nicht lдnger als zwei Amtszeiten Prдsident sein. Doch wer soll Putins Nachfolger sein? Die zunehmenden autoritдren Zьge des Regimes, die Unterdrьckung kritischer Stimmen und die Gleichschaltung der Medien lassen es nicht zu, dass sich mцgliche Kandidaten profilieren. Vieles spricht daher dafьr, dass Putin versuchen wird, sich an der Macht zu halten. Eine diskutierte Mцglichkeit ist die Reform der Exekutive: Die Kompetenzen des Prдsidenten werden auf reprдsentative Funktionen zu Gunsten des Ministerprдsidenten beschrдnkt. Der neue Ministerprдsident soll dann natьrlich Vladimir Putin heissen. Artikel lesen
Das ist der Blog von Christian Weisflog - freier Journalist in Moskau. Interviews, Artikel oder Kolumnen - von Potemkin bis Putin.